Carl Benedikt Frey, ein renommierter Ökonom von der Universität Oxford, hat erneut gewarnt, dass die Automatisierung bis 2030 bis zu 50 Prozent der Arbeitsplätze gefährden könnte. Diese Prognose, die er bereits 2013 aufgestellt hat, gewinnt angesichts der rasanten Fortschritte in der Künstlichen Intelligenz (KI) zunehmend an Glaubwürdigkeit.
Wichtige Erkenntnisse
- Frey prognostiziert, dass 47 Prozent der Jobs in den USA bis 2030 automatisiert werden könnten.
- Die Automatisierung betrifft nicht nur einfache Tätigkeiten, sondern auch kreative Berufe.
- KI wird voraussichtlich nicht so schnell adaptiert, wie viele annehmen, was Zeit für Anpassungen bietet.
Die Ursprüngliche Prognose
Im Jahr 2013 veröffentlichte Frey zusammen mit Michael Osborne eine Studie, die besagte, dass 47 Prozent aller Arbeitsplätze in den USA durch Automatisierung bedroht sind. Diese Aussage wurde damals belächelt, doch die Realität hat gezeigt, dass die Technologie schneller voranschreitet als erwartet.
Fortschritte in Der Künstlichen Intelligenz
Frey hebt hervor, dass KI heute in der Lage ist, Aufgaben zu übernehmen, die früher als „typisch menschlich“ galten. Dazu gehören:
- Kreative Tätigkeiten: KI kann Grafiken, Illustrationen und sogar ganze Bücher erstellen.
- Soziale Interaktionen: KI-Systeme können mittlerweile Gespräche führen und auf Kundenwünsche eingehen.
- Automatisierung von Programmieraufgaben: Schätzungen zufolge könnte KI in den nächsten Monaten 90 Prozent der Software-Codes schreiben, die derzeit von Menschen erstellt werden.
Auswirkungen Auf Den Arbeitsmarkt
Die Automatisierung wird voraussichtlich vor allem Berufe im Niedriglohnsektor betreffen. Frey warnt jedoch, dass die Auswirkungen nicht nur negative Arbeitslosigkeit mit sich bringen werden. Er erklärt:
- Wettbewerb: Die Senkung der Eintrittshürden in viele Berufe könnte zu einem Überangebot führen, was die Einkommen der Arbeitnehmer drückt.
- Neue Berufe: Es wird erwartet, dass neue Arbeitsfelder entstehen, die jedoch schwer vorherzusagen sind.
Die Notwendigkeit Von Anpassungen
Frey betont, dass die Gesellschaft sich auf die Veränderungen vorbereiten muss. Er sieht die Notwendigkeit, neue, qualitativ hochwertige Jobs zu schaffen, die durch die Automatisierung nicht ersetzt werden können. Er ermutigt die Menschen, kreativ zu denken und neue Ideen zu entwickeln, um den Herausforderungen der Automatisierung zu begegnen.
Fazit
Die Prognosen von Carl Frey sind alarmierend, aber auch eine Aufforderung zur proaktiven Auseinandersetzung mit der Zukunft der Arbeit. Während die Automatisierung unaufhaltsam voranschreitet, bleibt die Frage, wie die Gesellschaft auf diese Veränderungen reagieren wird. Frey ist optimistisch, dass wir die Zeit, die uns bleibt, nutzen sollten, um uns auf die neuen Herausforderungen vorzubereiten und innovative Lösungen zu finden.
Quellen
- KI betrifft die Hälfte aller Jobs, glaubt der Ökonom Carl Benedikt Frey, Neue Zürcher Zeitung.