Die Wissenschaftsallianz hat eindringlich vor den geplanten Kürzungen im Bundeshaushalt gewarnt, die Bildung, Forschung und Innovation betreffen. Diese Massnahmen könnten nicht nur die Qualität der Ausbildung gefährden, sondern auch den Fachkräftemangel in der Schweiz weiter verschärfen.
Wichtige Erkenntnisse
- Kürzungen von über 460 Millionen Franken jährlich in Bildung und Forschung.
- Höhere Studiengebühren könnten die finanzielle Belastung für Studierende erhöhen.
- Gefahr eines Bedeutungsverlusts für die Schweiz im internationalen Forschungsumfeld.
Hintergrund Der Warnung
Die Wissenschaftsallianz, bestehend aus führenden Institutionen wie Swissuniversities, dem ETH-Rat und dem Schweizerischen Nationalfonds, hat in einer gemeinsamen Mitteilung die geplanten Sparmassnahmen des Bundesrats scharf kritisiert. Diese Maßnahmen sind Teil des Entlastungspakets 2027, das Ende Januar vorgestellt wurde.
Die Allianz betont, dass die bereits inflationsbereinigten Mittel für Bildung und Forschung in den letzten Jahren gesenkt wurden, während die Zahl der Studierenden kontinuierlich steigt. Dies könnte langfristig die Reputation des Schweizer Forschungsstandorts gefährden.
Auswirkungen Auf Die Studiengebühren
Die geplanten Kürzungen könnten zu einer signifikanten Erhöhung der Studiengebühren führen. Der ETH-Rat-Präsident Michael Hengartner warnte, dass Schweizer Studierende in Zukunft bis zu 5000 Franken für den Zugang zur ETH zahlen müssten, was eine Verdreißigfachung der aktuellen Gebühren darstellt. Für Studierende aus Drittstaaten könnten die Gebühren sogar bis zu 15.000 Franken betragen.
Fachkräftemangel Und Innovationsverlust
Die Wissenschaftsallianz hebt hervor, dass die Sparmaßnahmen den bereits bestehenden Fachkräftemangel in der Schweiz weiter verschärfen würden. Insbesondere in technischen Berufen, wie Ingenieuren, sei die Ausbildung bereits unzureichend. Die ETH in Lausanne habe bereits die Zahl der Studienplätze begrenzen müssen.
Ein Rückgang der Bundesmittel würde auch die Innovationskraft der Schweiz gefährden. Der SNF könnte gezwungen sein, die Finanzierung von bis zu 700 Forschungsprojekten abzulehnen, die alle Kriterien für wissenschaftliche Exzellenz erfüllen. Dies könnte die Schweiz in ihrer Führungsrolle in der KI-Forschung gefährden und sie von ausländischen Entwicklungen abhängig machen.
Historische Perspektive
Die Investitionen in Bildung, Forschung und Innovation haben in der Schweiz seit 2000 kontinuierlich zugenommen. Diese Bereiche wurden als strategische Priorität angesehen, um die Wettbewerbsfähigkeit des Landes zu sichern. Die Hochschulen bilden heute mehr als doppelt so viele Studierende aus wie zu Beginn des Jahrtausends.
Fazit
Die Wissenschaftsallianz fordert den Bundesrat auf, die geplanten Einsparungen zu überdenken. Die Akteure im Bildungs- und Forschungsbereich warnen, dass die Sparmaßnahmen nicht nur die Qualität der Ausbildung gefährden, sondern auch die langfristige Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz beeinträchtigen könnten. Ein Rückgang der Investitionen in Bildung und Forschung könnte fatale Folgen für die Zukunft des Landes haben.