Die Schweizer Spitäler sehen sich mit einer schweren Krise konfrontiert, die durch Personalmangel und finanzielle Engpässe verstärkt wird. Immer mehr Einrichtungen überdenken ihre Strategien, um den Herausforderungen der modernen Gesundheitsversorgung gerecht zu werden. Ein Beispiel ist das Universitätsspital Basel, das auf den Bau eines neuen, teuren Turms verzichtet, um Kosten zu sparen und sich an die veränderten Bedürfnisse anzupassen.
Wichtige Erkenntnisse
- Spitäler müssen aufgrund von Personalmangel und finanziellen Schwierigkeiten ihre Strategien überdenken.
- Der Trend geht hin zu ambulanten Behandlungen, was die Notwendigkeit für stationäre Betten verringert.
- Viele Spitäler schreiben rote Zahlen, was zu einem Umdenken in der Infrastrukturplanung führt.
Finanzielle Herausforderungen
Die finanzielle Lage der Schweizer Spitäler ist alarmierend. Rund zwei Drittel der Einrichtungen verzeichnen Verluste, und die Gesamtschulden belaufen sich auf etwa eine Milliarde Franken. Die hohen Investitionen in stationäre Infrastrukturen, viele aus den 1970er Jahren, haben zu einer Überkapazität geführt.
- Verluste: 2023 meldete das Universitätsspital Basel einen Verlust von 50 Millionen Franken.
- Investitionen: Schätzungen zufolge wurden bereits über 20 Milliarden Franken in die Modernisierung investiert, mit einer Tendenz zu weiteren Ausgaben.
Ambulantisierung Im Fokus
Ein wesentlicher Trend in der Gesundheitsversorgung ist die Verlagerung von stationären zu ambulanten Behandlungen. Fortschritte in der Medizin ermöglichen es, viele Eingriffe ambulant durchzuführen, was weniger Personal erfordert und kosteneffizienter ist.
- Aktuelle Statistiken: In den USA und Kanada werden etwa 80% der Operationen ambulant durchgeführt, während es in der Schweiz nur 20% sind.
- Einsparungen: Ambulante Behandlungen sind in der Regel günstiger, was durch die neue Finanzierungsmethode (Efas) gefördert wird.
Personalmangel Als Zentrale Herausforderung
Der Fachkräftemangel ist ein zentrales Problem, das die Spitäler zwingt, ihre Bettenstationen zu schliessen und das Angebot zu reduzieren. Viele Einrichtungen haben die Auswirkungen der alternden Bevölkerung und den damit verbundenen Personalverlust unterschätzt.
- Schliessungen: Einige Spitäler mussten bereits Bettenstationen schließen, was zu finanziellen Einbussen führt.
- Zukunftsperspektiven: Ambulante Behandlungen könnten eine Lösung sein, da sie weniger Personal benötigen.
Ausblick Auf Die Zukunft
Die Schweizer Spitäler stehen vor der Herausforderung, sich an die veränderten Bedingungen anzupassen. Einige Einrichtungen, wie das Spital Biel, haben bereits erfolgreich auf ambulante Behandlungen umgeschaltet.
- Innovationen: Der Fokus auf ambulante Operationen könnte die Notwendigkeit für neue stationäre Betten verringern.
- Konzentration: Es könnte zu einer stärkeren Konzentration im Gesundheitswesen kommen, insbesondere bei komplexen Eingriffen.
Insgesamt zeigt sich, dass die Schweizer Spitäler in einer Phase des Umdenkens sind, um den Herausforderungen der Zukunft gerecht zu werden. Die Notwendigkeit, effizienter zu arbeiten und sich an die Bedürfnisse der Patienten anzupassen, wird immer dringlicher.
Quellen
- Abkehr von teuren Bauten: Schweizer Spitäler müssen sparen, Neue Zürcher Zeitung.