Der Flughafen Grenchen, ein wichtiger Standort für die Ausbildung von Piloten in der Schweiz, sieht sich aufgrund geplanter Kürzungen im Bundeshaushalt mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert. Bis zu 180 Arbeitsplätze könnten gefährdet sein, wenn die Flugsicherung nicht mehr gewährleistet werden kann.
Wichtige Erkenntnisse
- Bis zu 180 Arbeitsplätze am Flughafen Grenchen stehen auf der Kippe.
- Geplante Kürzungen der Flugsicherung durch den Bundesrat betreffen mehrere Regionalflugplätze.
- Der Flughafen ist entscheidend für die Ausbildung von Piloten der Swiss und der Schweizer Luftwaffe.
- Der Verband der Schweizer Flughäfen fordert eine Überprüfung der Kostenstrukturen bei Skyguide.
Hintergrund Der Kürzungen
Der Bundesrat plant, die finanzielle Unterstützung für die Flugsicherung an acht Regionalflugplätzen von 33 Millionen auf nur fünf Millionen Franken zu reduzieren. Dies betrifft nicht nur Grenchen, sondern auch andere wichtige Standorte wie Bern und Altenrhein. Der Flughafen Grenchen ist besonders betroffen, da er eine zentrale Rolle in der Pilotenausbildung spielt.
Auswirkungen Auf Die Arbeitsplätze
Ohne eine funktionierende Flugsicherung könnte der Flughafen Grenchen seine wichtigsten Kunden verlieren, darunter die Lufthansa Aviation Training, die ihre Grundausbildung für Piloten dort durchführt. Der Flughafenchef Michael Steinbach warnt, dass die Schliessung der Flugsicherung zu einem massiven Verlust von Arbeitsplätzen führen würde:
- Direkte Arbeitsplätze: 120
- Indirekte Arbeitsplätze bei Zulieferern: 60
Die Rega, die in Grenchen ihre einzige Trainingsbasis betreibt, müsste ebenfalls umdenken, was die Schliessung des Standorts zur Folge hätte.
Die Rolle Von Skyguide
Die Flugsicherung wird derzeit von der bundeseigenen Firma Skyguide bereitgestellt. Seit 2017 müssen die Regionalflugplätze die Kosten für die Flugsicherung selbst tragen, was jährlich etwa 35 Millionen Franken kostet. Ein Teil dieser Kosten wird durch Anfluggebühren gedeckt, der Rest durch Mittel aus der Mineralölsteuer, die der Bund nun für ausländische Flugsicherungsdienste verwenden möchte.
Forderungen Der Flughafenverbände
Der Verband der Schweizer Flughäfen hat die Notwendigkeit betont, die Strukturen bei Skyguide zu überprüfen. Die Personalkosten sind in den letzten Jahren überproportional gestiegen, während das Verkehrsvolumen stabil geblieben ist. Der Verbandschef Jorge V. Pardo warnt, dass die geplanten fünf Millionen Franken nicht ausreichen werden, um die Flugsicherung aufrechtzuerhalten.
- Grenchen benötigt jährlich: 4,9 Millionen Franken
- Bern Belp benötigt jährlich: 7 Millionen Franken
Eine kostengünstigere Tochtergesellschaft, wie eine "Skyguide National", könnte eine Lösung sein, um die finanziellen Belastungen zu reduzieren.
Fazit
Die Situation am Flughafen Grenchen ist angespannt, und die drohenden Jobverluste könnten weitreichende Folgen für die Region und die Luftfahrtindustrie in der Schweiz haben. Die kommenden Entscheidungen des Bundesrates werden entscheidend sein, um die Zukunft des Flughafens und die damit verbundenen Arbeitsplätze zu sichern.