In der Wirtschaftsregion Winterthur ist die Zufriedenheit der Unternehmen mit ihrem Standort signifikant gesunken. Laut einer aktuellen Umfrage von House of Winterthur sind nur noch knapp 70 Prozent der Firmen mit Winterthur zufrieden, was einen Rückgang von über 17 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Trotz dieser negativen Entwicklung blicken viele Unternehmen optimistisch in die Zukunft und planen Investitionen.
Wichtige Erkenntnisse
- Zufriedenheit mit dem Standort Winterthur ist auf 70 Prozent gesunken.
- 75 Prozent der Unternehmen erwarten eine positive Geschäftsentwicklung für 2025.
- Fachkräftemangel hat Preisdruck als größte Sorge abgelöst.
Rückgang Der Zufriedenheit
Die Umfrage, die zwischen dem 17. September und dem 31. Oktober 2024 durchgeführt wurde, zeigt, dass nur noch 69 Prozent der befragten Unternehmen "eher bis sehr zufrieden" mit dem Standort sind. Im Jahr 2023 lag dieser Wert noch bei etwa 87 Prozent. Dies stellt einen signifikanten Rückgang dar und wirft Fragen über die Gründe für diese Unzufriedenheit auf.
Positive Geschäftserwartungen
Trotz des Rückgangs der Zufriedenheit zeigen sich die Unternehmen optimistisch. Über 75 Prozent der Befragten erwarten für 2025 eine "eher positive bis sehr positive" Geschäftsentwicklung. Zudem haben mehr als 55 Prozent der Unternehmen angegeben, dass sie im kommenden Jahr am Standort Winterthur investieren möchten, was einen Anstieg von 4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr darstellt.
Hauptsorgen Der Unternehmen
Die Umfrage hat auch gezeigt, dass der Fachkräftemangel nun die größte Sorge der Unternehmen darstellt, während der Preisdruck auf den dritten Platz zurückgefallen ist. Die politischen Bestimmungen sind ebenfalls ein wichtiges Thema, das die Unternehmen beschäftigt.
Warnsignal Für Die Politik
Jakob Bächtold, Geschäftsführer von House of Winterthur, bezeichnet den Rückgang der Zufriedenheit als "Warnsignal" für die politischen Entscheidungsträger. Er betont, dass die Stadt möglicherweise einen Einfluss auf die Unzufriedenheit hat, insbesondere in Bezug auf die Geschwindigkeit bei der Erteilung von Bewilligungen und die Diskussionen um den Mindestlohn.
Feedback An Den Stadtrat
Désirée Schiess, Präsidentin des KMU-Verbandes Winterthur, sieht den Rückgang der Zufriedenheit als "Weckruf" für den Stadtrat. Sie fordert eine Überprüfung der aktuellen politischen Rahmenbedingungen, um die Zufriedenheit der Unternehmen zu steigern.
Herausforderungen Für Bestimmte Branchen
Ralph Peterli, Geschäftsführer der Handelskammer, weist darauf hin, dass nicht alle Unternehmen die gleichen Möglichkeiten haben, in die Zukunft zu investieren. Einige Branchen leiden erheblich unter dem aktuellen wirtschaftlichen Umfeld, was die allgemeine Zufriedenheit weiter beeinträchtigen könnte.
In den Jahren 2018 bis 2020 lag die Zufriedenheit der Unternehmen in Winterthur regelmäßig über 90 Prozent. Der Rückgang auf 70 Prozent ist daher ein besorgniserregender Trend, der sowohl die Unternehmen als auch die politischen Entscheidungsträger zum Handeln auffordert.
Quellen
- Tages-Anzeiger, Tages-Anzeiger.