Im Jahr 2024 verzeichnete die Schweiz eine Nettoeinwanderung von 83'392 Personen, was einem Rückgang von 15,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Diese Entwicklung wirft Fragen über die zukünftige Zuwanderungspolitik und den anhaltenden Fachkräftemangel auf.
Wichtige Erkenntnisse
- Nettoeinwanderung sank um 15,6 Prozent im Vergleich zu 2023.
- Die Auswanderung stieg um knapp fünf Prozent.
- Mehrheit der Einwanderer kam aus EU-/EFTA-Staaten, insbesondere Italien, Deutschland, Portugal und Frankreich.
- Fachkräftemangel bleibt trotz rückläufiger Zuwanderung bestehen.
Rückgang Der Zuwanderung
Die Zuwanderung in die ständige ausländische Wohnbevölkerung der Schweiz betrug 2024 insgesamt 170'607 Personen, was einen Rückgang von sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Von diesen wanderten 83'392 Personen netto ein, was die niedrigste Zahl seit mehreren Jahren ist. Der Rückgang ist vor allem auf eine Abnahme der Zuwanderung aus EU- und EFTA-Staaten zurückzuführen, die um 7,6 Prozent sank.
Auswanderung Steigt
Gleichzeitig stieg die Auswanderung um 5,9 Prozent, was den Nettozuwanderungssaldo weiter belastete. Besonders betroffen sind Bürger aus EU-Staaten, die aufgrund besserer wirtschaftlicher Bedingungen in ihren Heimatländern zurückkehren. Dies könnte langfristige Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt in der Schweiz haben.
Fachkräftemangel Bleibt Akut
Trotz der gesunkenen Zuwanderungszahlen bleibt der Fachkräftemangel in vielen Branchen bestehen. Im Jahr 2024 wanderten 94'578 Personen für eine dauerhafte Erwerbstätigkeit ein, was einem Rückgang von 8,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Die Mehrheit der Einwanderer kam mit dem Ziel, in der Schweiz zu arbeiten, während der Familiennachzug nur einen kleinen Teil der Zuwanderung ausmachte.
Politische Debatten Um Die Zuwanderung
Die rückläufigen Zuwanderungszahlen haben die politischen Debatten über die Zuwanderung in der Schweiz neu entfacht. Justizminister Beat Jans äusserte, dass die Zuwanderung in den letzten Jahren zu hoch gewesen sei. Die Diskussionen über die SVP-Initiative gegen die 10-Millionen-Schweiz, die eine Begrenzung der Bevölkerung auf maximal 10 Millionen bis 2050 fordert, sind ebenfalls wieder aufgeflammt.
Fazit
Die Zuwanderung in die Schweiz steht vor einer ungewissen Zukunft. Während die Zahlen 2024 einen Rückgang zeigen, bleibt der Fachkräftemangel ein drängendes Problem. Die politischen Reaktionen auf diese Entwicklungen werden entscheidend sein für die zukünftige Zuwanderungspolitik und die wirtschaftliche Stabilität des Landes.
Quellen
- Schweiz: 2024 sind netto 83'392 Personen eingewandert, 20 Min.
- Die Zuwanderung in die Schweiz sinkt - politische Debatten gehen weiter, Neue Zürcher Zeitung.